Vignogn

Vignogn liegt in einer geschützten Schlucht auf dem Abhang des Piz Sezner. Das milde Klima ist eine gute Voraussetzung für die Landwirtschaft und die Viehzucht wird mit Hingabe gepflegt, auch von der jungen Generation. Die verschiedenen Dorfvereine fördern den Gemeinschaftsgeist. 

Das erste Mal ist der Name Vignogn im Jahre 1325 dokumentiert. Viele vermuten, dass der Name Vignogn von Wein oder Weinberg abstammt und der Kelch mit den zwei Weintrauben erscheint auch als Emblem auf dem ehemaligen Gemeindewappen. Die Sprachforscher behaupten jedoch, dass Vignogn eine Abstammung des lateinischen Wortes vicus (Dorf) sei. Im Mittelalter war Vignogn der Wohnsitz der bischöflichen Verwalter ‚de Viggun‘. Innerhalb des Hochgerichts von Lumnezia bildeten Vignogn und Surcasti zusammen eine wirtschaftliche Einheit. An dieser Konstellation erinnert die Tatsache, dass Vignogn weitläufige Wälder bei Surcasti besass. Im Gegenzug hatte Surcasti Maiensässe und Bergwiesen auf Gebiet von Vignogn.

Kirchlich hat Vignogn bis 1697 der mütterlichen Kirchgemeinde von Sogn Vintschegn in Pleif angehört. In Vignogn werden die Kirche von Sogn Flurin und die Kapelle von Sogn Gudegn jedoch bereits 1345 als Filialen von Pleif erwähnt. Die ursprüngliche Kirche ist um 1500 vom aktuell gotischen Gebäude ersetzt worden, welcher im 1906 im Kirchenschiff verlängert wurde. Der grosse Altar im gotischen Stil trägt den Jahrgang 1516 und stammt vom Artisten Jörg Kendel von Biberach. Ursprünglich stand dieser kostbare Altar in der Pfarrkirche in Val Medel, im 1744 wurde er nach Sogn Gion verlegt und 1906 hat er schliesslich seinen bleibenden Platz in der Pfarrkirche von Vignogn gefunden. Die ursprüngliche Kapelle von Sogn Gudegn war durch Erdrutsche gefährdet, sodass man im 1648 eine neue Kapelle mit demselben Patrozinium ein wenig weiter oben errichtete. Die Empore sowie eine kleine Orgel, welche um 1782 datiert, sind im 1906 von der Pfarrkirche in die Kapelle von Sogn Gudegn verlegt worden. Um das Jahr 1970 ist auch der Friedhof hinunter an die Kapelle von Sogn Gudegn verlegt worden.

Wie die übrigen Nachbarschaften ist auch Vignogn landwirtschaftlich geprägt. Die Bodenarrondierung hat die Arbeit erleichtert und die neuen Ställe am Rand des Dorfes sind Zeuge, dass auch die jüngere Generation in diese Fussstapfen tritt. Die zwei Alpgenossenschaften von Sezner und Alpetta sind in Gemeindebesitz. Da das Schulhaus wegen fehlenden Schülern sowie wegen der Neugestaltung des Schulwesens leer geworden ist, wurde sie in einem Ferien-, Sport- und Kulturhaus umgebaut. Die sogenannte Sentupada steht für Ferien-, Gesangs- und Musiklager sowie für Sport zur Verfügung. 

Das kleine Dorf Vignogn hat immer mit Eifer und Erfolg Gesang und Musik gepflegt, sei das mit dem Männerchor, gegründet im Jahre 1898, mit der Musikgesellschaft, gegründet im Jahre 1920 oder mit dem gemischten Chor, gegründet im Jahre 1981. Auch die weiteren Vereine fördern das Gemeinwesen. Zusammen mit Degen und Vella bildet Vignogn den Schiessverein Rofna, der seit Anfang 2021 Uniun da tir Lumnezia heisst.

Am 1. Januar 2013 fusioniert Vignogn zusammen mit den übrigen sieben Nachbarschaften zur Gemeinde Lumnezia.